Gestatten Dr. jur. Agile – Wie Rechtsanwälte agil Schmerzen lindern!

Es mag dir surreal vorkommen, aber auch Rechtsanwälte überlegen, wie sie die Schmerzen Ihrer Mandanten lindern können. Wie bei einem Arzt fragen wir unsere bei der Vertragsgestaltung „Wo drückt der Schuh? Was ihr ihr größter Schmerz?“ So verschaffen wir uns einen Überblick von der Verfassung des „Patienten“. Erst dann können wir ihn behandeln, also einen Vertrag entwerfen, der seine Schmerzen lindert.

Dabei verursachen Verträge meist immense Schmerzen eigener Art. Kleingedrucktes, Demenz oder Fragiles-Vertrag-Syndrom treten bei Vertragsabschluss und Erfüllung bei den Beteiligten immer wieder auf. Denn Verträge sind meist alles andere als nutzerfreundlich und häufig so geschrieben, dass nur Anwälte sie verstehen können. Solche Verträge sind schlechte Verträge, egal wie gut ihre Inhalte sind.

Als Anwälte müssen wir das besser machen. Wir glauben, ein guter Vertrag, ist klar, leicht verständlich für den Nutzer und einfach anzuwenden. Daher haben wir begonnen, Design Thinking oder auch Legal Design bei der Vertragsgestaltung einzusetzen. Als einer der ersten Verträge haben wir den Fokus auf agile Vertragsgestaltung gelegt. Wir stellten uns die Frage, welche Schmerzpunkte unsere Mandanten bei der agilen Vertragsgestaltung haben und wie ein Vertrag als Lösung aussehen sollte.

Also machten wir uns an die Arbeit: Zuerst ging es darum, das Problem zu verstehen. Basierend auf unseren Projekten und Erfahrung bei der Vertragsgestaltung für agile Projekte sowie Mandantengesprächen haben wir reflektiert. So konnten wir Schmerzpunkte identifizieren. Zur Lösungsfindung definierten wir unsere Vertragspersonas, z.B. „Vertragsreise“ und entwickelten Vertragsprototypen. In mehreren Iterationen haben wir die Prototypen mit erfahrenen Agilisten diskutiert, verprobt und verbessert. Als Ergebnis ist ein Vertrag für unser erstes Szenario entstanden. Dieser Vertrag setzt dort an, wo es für den Nutzer wichtig wird.

Der Prozess war nicht gradlinig. Wir mussten Hindernisse überwinden und Ergebnisse wieder verwerfen. Nichtsdestotrotz war es eine erkenntnisreiche Erfahrung. Sie hat uns als Team aber auch als Anwälte weitergebracht. Unsere Vision ist damit noch nicht zu Ende. Anknüpfend an den Erkenntnissen, wollen wir „Schmerzmittel“ für jeden Anlass entwickeln: Scrum, Hybrid, Skaliert, Dienst- und Werkvertrag. Und, da die Digitalisierung auch bei uns angekommen ist, am liebsten automatisiert. In diesem Beitrag wollen wir unsere Erfahrungen, eure Perspektive kennen lernen und uns rund um das Thema „nutzerorientiertes Vorgehen“ mit euch austauschen.

Key Takeaways

In dem Vortrag lernst du das Konzept der Design-Thinking Methode in der Anwaltspraxis , auch bekannt als Legal Design, kennen. Wir sprechend über unser Vorgehen bei der Vertragsgestaltung eines Vertrages für agile Projekte. Du erfährst, welche Vor- und Nachteile das Design-Thinking in der agilen Praxis mit sich bringt und was unsere Erfahrungen bei der Anwendung waren.

An wen richtet sich der Vortrag?

Gestalter und Nutzer von Verträgen, also Start-Ups, Product Owner, Scrum Master, Projektleiter, Vertriebler, Einkäufer, Personaler, Syndikusanwälte und Interessierte im Bereich Legal Design

#Agil #DesignThinking #Erfahrungsbericht #Vertragsmuster #SCRUM

Yakub Vaysert
Yakub Vaysert

Yakub Vaysert ist momentan Studierender der Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen und seit April 2021 in der...


Kristian Borkert
Kristian Borkert

Kristian Borkert ist Co-Gründer der Virtual Agile Training Gbr und Inhaber der JURIBO Anwaltskanzlei. Er betätigt sich seit mehr...

40 Minuten Vortrag


Zeit

14:00-14:40
26. April


Themengebiet

Produktentwicklung & Innovation


ID

Mi1.4

Zurück

© 2024 Softwareforen Leipzig